Zielstrebig im Hobby und auf dem Berufsweg

Veröffentlicht am 09.09.2016 | Autor:

Eine 18-Jährige stellte bei der Rassekaninchen-Jungtierschau am Wochenende in Rohr den besten Rammler – und stahl damit manch altem (Züchter)Hasen die Schau.

Rohr/Suhl

Kaninchen, Luftpistolen und Hunde – haben in der Regel nichts miteinander zu tun. Anders bei Anne Hiebel aus Suhl. Bei ihr gehören die drei Dinge zum Hobby-Arsenal. Gut, den Schießsport hat die ehemalige Schülerin am Sportgymnasium in Oberhof erst einmal auf Eis gelegt, als sie ihre Ausbildung zur Sozialassistentin begann. Ein berufliches Vorankommen hat für die 18-Jährige schließlich Priorität. Ihr Ziel ist es, Erzieherin zu werden.

Freilich juckt es gelegentlich noch im Zeigefinger, mit dem beim Schießen der Schuss ausgelöst wird. Zumal Anne Hiebel auf einige Erfolge in diesem Sport zurückblicken kann. Der Titel Deutsche Meisterin, den sie 2014 errang (Disziplin: mehrschüssige Luftpistole – Jugend), ist ja nicht irgendetwas. Ob sie irgendwann wieder aktiv werden will als Schützin? „Mal sehen, was die Zukunft so bringt“, bleibt sie mit ihrer Antwort im Offenen.

Wofür ihre gegenwärtig knapp bemessene Zeit allerdings noch ausreicht, ist die Kaninchenzucht. Auch hier macht die junge Suhlerin keine halben Sachen. Bei der Jungtierschau des Kreisverbands Suhl der Rassekaninchenzüchter am vergangenen Wochenende in Rohr (über die wir bereits gestern berichteten) wurden zwei ihrer Lohkaninchen mit der Note „sehr gut“ bewertet, eins davon mit der Höchstpunktzahl 8/7. Dieses Kaninchen wurde zugleich zum „Besten Rammler der Schau“ gekürt und brachte der Züchterin noch einen Ehrenpreis des Kreisverbands ein – ein schöner Erfolg für eine junge Frau in einem Ausstellerkreis, der sich fast ausschließlich aus „alten Hasen“ rekrutierte.

Die Kaninchenzucht ist Annes Hobby seit ihrer Grundschulzeit, animiert vom Opa. Ihr Einstieg in das Metier erfolgte mit einem Kleinwidder weiß. Es folgten Großchinchillas und schließlich, aktuell, etwa ein Dutzend Exemplare der Rasse Lohkaninchen schwarz.

Nicht zuletzt ist Anne Hiebel auch im Hundesport – genauer dem IPO-Gebrauchshundesport – aktiv. „Im IPO-Sport wird der Hund in der Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst zum sozialen ausgeglichenen Familienschutzhund ausgebildet“, erklärt Anne. Richtig ausgebildete Schutzhunde seien keine unkontrollierten „Beißer“. Ganz im Gegenteil seien derart ausgebildete Hunde sehr ausgeglichen und gleichzeitig gehorsam sowie durchaus selbstbewusst. Die IPO-Ausbildung verlange ein sehr gutes Wissen und Sachverstand des Hundeführers, ebenso Geduld, Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen. Der Hundesport habe sich quasi angeboten, da ihr Vater Riesenschnauzer züchtet. „Tolle, unverfälschte und charakterstarke Hunde“, schwärmt die junge Frau.

dgc - Meininger Tageblatt 7.9.16